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  1. Dirk M. Jürgens
    29. August 2006 @ 17:54

    Unter dem Vorbehalt, mit der ganzen „Rondua“-Sache nicht allzu viel anfangen zu können (klingt in der Theorie toll, hat auch wirklich gute Ansätze, aber Rondua selber ist als Ort einfach zu abstrakt und überladen), kann ich dem Review zustimmen.
    Das Buch liest sich (trotz furchtbarer deutscher Übersetzung von Herbert Genzmer) gut, der Anfangssatz ist GENIAL („Eine Stunde bevor er sich erschoß, rief mein bester Freund Philip Strayhorn an, um sich über Daumen zu unterhalten.“), aber das Buch scheitert trotz vieler guter Szenen und Elemente an zwei Dingen:
    1.) Werden die Figuren in einer Weise charakterisiert, wie man sie (siehe mein „Security“-Review) sonst von Dean Koontz kennt. Jeder ist der Beste und jeder hat so eine besondere Art, einen besonderern Humor, ein besonderes Talent, dass es den Ich-Erzähler vor Entzücken umhaut – ohne, dass er uns genau erläutert, was mit ihnen ist.
    2.) Von Filmen, insbesondere Horrorfilmen, um die es nun einmal geht, scheint Carroll keine Ahnung zu haben. Was wir an Fetzen aus den verschiedenen Werken unserer Helden zu sehen bekommen, passt nicht zusammen und wirkt äußerst reizlos. Des weiteren scheint er zu glauben, dass man jede Szene überall hereinschneiden kann, ohne den Film zu stören. Das ist leider falsch!
    Auch die bewegendste, erschreckendste Szene eines Flugzeugabsturzes oder Schlaganfalls, die für sich genommen furchtbar ist, verpufft ihre Wirkung absolut, fügt man sie irgendwo in „Halloween V“ ein.
    Wirklich schade. „Land des Lachens“ (was vom Schreiben handelt, wovon Carrol natürlich mehr versteht) bleibt damit der King.