18 Comments

  1. Jorges
    9. Januar 2015 @ 2:05

    Schöne Analogie!

    Und hier meint eine Studie, es gäbe einen Zusammenhang zwischen dem Typen auf der linken Seite und seinem bescheuerten Verwandten.

    Könnte das auch für den Typen auf der rechten Seite der Fall sein?

    • Dirk M. Jürgens
      9. Januar 2015 @ 12:57

      Die Studie greift, wenn der Herr links ein selbsternannter „toleranter Patriot“ ist – aber das wissen wir nicht. Er gehört nur eben, genau wie der Herr rechts einer Gesellschaft an, die eben auch ein paar ziemliche Unsympathen hervorbringt.

  2. buckelwal
    9. Januar 2015 @ 17:08

    Einen Unterschied gibt es dann doch noch:

    während der Typ Links Asylanten angreift – also Menschen wegen ihrer Abstammung, Menschen deren einzige „Schuld“ es ist, einer bestimmten Herkunft anzugehören – greift der Typ rechts „Satiriker“ an, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Ideen und Überzeugungen mittels Karikaturen angegriffen hatten und daher große Ähnlichkeiten mit dem Typ links haben.

    Nein, je ne suis pas Charlie.

    • S
      9. Januar 2015 @ 18:03

      Also dann doch keine Meinungsfreiheit? Da Ihr Kommentar impliziert, daß die Cartoonisten ihren eigenen Tod „verschuldet“ haben (weil sie ja durch Ihre Arbeit eine Art aggressiven Akt begangen haben), wäre es doch nur konsequent diesen zu löschen, da Sie ja a) nicht an Meinungsfreiheit glauben und b) Verständnis für ideologische Willkür haben. Aber natürlich bleibt dieser Kommentar hier so stehen, damit andere auch sehen können, zu welchen Leistungen das menschliche Gehirn fähig ist. Chapeu!

  3. buckelwal
    9. Januar 2015 @ 19:46

    Meinungsfreiheit schon aber keine Angriffsfreiheit weder für den Typen links noch für Charlie. Hatten wir doch alles schon bzgl der damaligen antijudaistischen Karikaturen durchgemacht. Warum soll es denn nun bei Muslimen so was tolles sein? Das bringt nichts, es demütigt und es ist auch keine „Meinung“, sondern nur die Verbreitung von Hass. Non, pas de Charlie.

    • S
      9. Januar 2015 @ 22:32

      Den Unterschied zwischen den Werken aus Charlie Hepdo und antisemitischen Karikaturen können Sie nicht ausmachen? Das ist genremässig so weit auseinander wie Spongebob und Expeditionen ins Tierreich. Man muß sich allerdings auch ein wenig damit auskennen.

  4. jörg
    10. Januar 2015 @ 0:06

    Hallo,
    ich würde das Cartoon auch gern auf meiner Website veröffentlichen. Spricht da etwas dagegen, oder gibt es da ein Problem wegen es Copyrights?
    Ich finde, das dieses Cartoon die Realität sehr gut trifft. Leider gibt es in allen Religionen und Ländern Fanatiker. Nicht immer nur bei den anderen.
    Gruß Jörg

  5. buckelwal
    10. Januar 2015 @ 20:33

    Ja sicher. Zwischen Judenhass-Karikaturen damals und den heutigen Muslimhass-Karikaturen soll es der „große Unterschied“ sein, der die ersteren (zB die Darstellung eines Juden als geldgierig und böse) zu Verbrechen und die letzteren (zB die Darstellung eines Muslims als geldgierig, mörderisch, böse) zu „Meinungen“ macht. Man muss eben einen Weg finden, um gleiche Fälle anders behandeln zu können, um ein Schlupfloch zum neuerlichen Rassenhass zu finden. Chapeau

  6. Dirk M. Jürgens
    11. Januar 2015 @ 13:08

    @buckelwal:
    Der Unterschied zwischen „Stürmer“- und Mohammed-Karikaturen ist, das erstere direkt auf eine Minderheit abzielten, letztere auf ein religiöses Abstraktum (also physisch gesehen, die metaphyische Ebene mal außen vor).
    Besagte Judenkarikaturen sollten die Meinung bestärken, dass alle Juden gleich und böse seien und man etwas gegen sie unternehmen müsse, die Mohammed-Karikaturen den Punkt machen, dass wir im Westen die Kunst- und Redefreiheit haben und darum auch Sachen sagen dürfen, die gegen anderer Leute Gefühl und Geschmack verstoßen.

    Ja, es gab wohl auch andere Karikaturen im CH, von denen ich auch nicht gerade begeistert bin. Ich identifiziere mich auch nicht vollständig mit dem Blatt: „Je suis Charlie“ hat sich jedoch als ein Symbolsatz der Solidarität durchgesetzt, dessen Aussage anders ist, als sein Wortlaut selbst. Ich würde ihn auch nicht als Schild hochhalten oder auf einem T-Shirt tragen (denn damit würde ich mich tatsächlich direkt damit identifizieren), aber ihn in Artikel und Zeichnungen einzubauen, zeigt die Zugehörigkeit zum Kreis derer, die für die Freiheit der Kunst sind. Auch die Freiheit, Unsympathisches zu sagen.

  7. James T. Kirk
    11. Januar 2015 @ 17:51

    Toll. Dann laß‘ ich jetzt mal mein fieses Gesülze ab. Leider gibt es eben viele Moslems, die gar nicht so korrekt sind wie der obige.

    Hier mal ein Bild:
    http://i.imgur.com/nxqrc3A.jpg

    Ich persönlich finde das Gutmenschengeschreibsel der Lügenpresse unfaßbar. Das ekelt mich mittlerweile richtig an. Siehe z.B. der Cartoon von Klaus Stuttmann, der Pegida und die Attentäter von Paris in einen Topf wirft und ihnen die gleiche Gesinnung unterstellt. Es ist einfach eine unfaßbare geistige Selbstkastration, was da in den Medien stattfindet.

    Meine persönliche Erfahrung am 11. Sept. 2001: Am Abend empfängt der afghanischstämmige Deutsche im Zimmer unter mir Freunde. Als sie in sein Zimmer kommen, gibt es ein riesiges Halodri, Gegröhle, Gejuchze, Triumphgelächter. Viele Studentenwohnheime sind ja aus Pappe, und solch eine Session hatte ich zuvor noch nie gehört. Der Typ lebte seit frühester Kindheit in Deutschland, also mit zwei Jahren oder so, war ein ziemlicher Unsympath und traf sich auch mit entsprechenden muslimischen Migranten. Die muslimischen Leute im Wohnheim waren die unsympathischsten und die mit dem chaunivinistischsten Verhalten.

    Ich glaube, eine betimmte Klientel will einfach nicht wahrhaben, was in dieser Community so abläuft. Der Islam wird zwanghaft idealisiert und schöngeredet, all die kulturellen Defizite ausgeblendet.

  8. Dirk M. Jürgens
    11. Januar 2015 @ 20:31

    Zweifellos gibt es auch Arschlochmuslime!
    Ebenso halt wie Deutsche die sich freuen, wenn ein Asylantenheim brennt oder ein Flüchtlingsschiff versinkt. Nur muss man eben vermeiden, davon auf die ganze Gruppe zu schließen.

    Und dass einige Zeitungen jetzt (etwa mit dem „Pegida und Islamisten sind das gleiche“-Cartoon) aus der Sache Gewinn schlagen wollen, hat ja auch schon Stefan Niggemeier gut ausgeführt:

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/20077/zeitungsverleger-instrumentalisieren-charlie-hebdo-anschlag-fuer-kampf-gegen-pegida/

    Gibt eben in der Realität nur NOCH mehr Unterstufen und -gruppen als in meinem Bild. Da hätte jeder der beiden Extremisten noch jeweils einen nichts tuenden, aber nickenden Kollegen hinter sich stehen.

  9. A-L-Y
    11. Januar 2015 @ 23:12

    Danke für dieses Bild!! Du hast einen interessanten Aspekt der bis heute galt ganz „unbewusst“ mitschwingen lassen … beide gucken nur zu und denken sich ihren Teil … der heutige Schulterschluss gibt mir ein wenig Hoffnung, dass die Menschheit (unsere Gesellschaften) nicht völlig verkommen und somit zur/m „Selbsttötung/Untergang) verurteilt ist … um es mit den Worten von Funny van Dannen zu sagen: „Wir sollten versuchen Menschen zu werden, denn Affen sind wir ja schon ….“ würde mich freuen, wenn ich das bild bei google+ posten dürfte …. lg Alex

  10. A-L-Y
    11. Januar 2015 @ 23:26

    wenn du das Bid um das oben geschriebene („Gibt eben in der Realität nur NOCH mehr Unterstufen und -gruppen als in meinem Bild. Da hätte jeder der beiden Extremisten noch jeweils einen nichts tuenden, aber nickenden Kollegen hinter sich stehen.“) ergänzen würdest würd ich mir noch den Rest der Welt wünschen vom Waffenändler über den Fiskus zurück zum sich selbst auf die Schulter klopfenden Nationalisten dem gerade die Juden ausgegangen sind und er jetzt die Griechen dafür benutzt … im Stiel von diesen Massenbildern ev. http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.kdo-versand.de/produkte_large/BEV0060.gif&imgrefurl=http://www.kaufhalle-des-ostens.de/detail/BEV0060_der_rote_robert&h=200&w=200&tbnid=Gv6IMvwMkyz87M:&zoom=1&tbnh=90&tbnw=90&usg=__MB8joleXzjdG9e1tgdgxjUtXP1A=&docid=E2Z_ifRe3wRGtM&sa=X&ei=D_iyVK6QIMmxaeiUgeAD&ved=0CDgQ9QEwAw&dur=451 … nein nur ein Spaß … obgleich es sicherlich interessant werden würde …

  11. Dirk M. Jürgens
    12. Januar 2015 @ 12:41

    @A-L-Y:
    Über die Hände in den Taschen der beiden Zuschauer hatte ich auch schon nachgedacht und es schien mir ein ganz guter Mittelweg, offen zu lassen, ob sie desinteressiert phlegmatisch, oder hilflos (also mit der Faust in der Tasche geballt) sind.

    Weiterverbreiten sehen wir immer gern, also nur zu!

  12. Hugin
    16. Januar 2015 @ 16:05

    Ich habe die Bildersuche von Google die letzten Tage im Auge behalten und Eure Karikatur gehört zu denen, die sich sinnvoll von den meisten anderen abheben. Viele sind sich ja sehr ähnlich.
    Auch ich habe eine kleine Zeichnung auf meinen Blog gestellt, doch sie taucht leider mal auf und wird dann auch mal wieder nicht gelistet. Freue mich natürlich auch über Besuch. – Habe Euren Blog gerade erst entdeckt und schaue mich mal um 😉

  13. James T. Kirk
    17. Januar 2015 @ 18:35

    Du unterschätzt meines Erachtens, wie weit verbreitet diese chauvinistische Haltung unter Muslimen ist, vor allem bei Jüngeren. Du hast doch sicherlich die Berichte aus Frankreich mitbekommen, über muslimische Schüler, die die Schweigeminute für die Opfer der Anschläge boykottierten.

    Ich sehe eben bei Deutschen keinesfalls solch einen weitverbreiteten Chauvinismus gegenüber anderen Kulturen und Religionen. Informiere dich mal bei PI-News, da kriegst du etwas ungeschöntere Informationen, auch wenn die Dinge dort mitunter etwas drastisch gezeichnet werden. Davon muß man abstrahieren. Muslime leiden meines Erachtens an einem Minderwertigkeitskomplex, weil sie einfach spüren, daß sie auf einer rückständigen Kulturstufe verharren. Sie sind gefangen in autoritären Traditionen und einem vormodernen Religionsverständnis. Am meisten leiden unter dieser Diskrepanz die jungen Muslime, die im Westen leben. Sie wachsen quasi in schizophrenen Verhältnissen auf, müssen aber Loyalität gegenüber den Eltern und ihren (fragwürdigen) Traditionen wahren.

    • Dirk M. Jürgens
      23. Januar 2015 @ 12:53

      Das trifft sicher auf viele Muslime zu, aber gerade darum halte ich es für falsch, auch den anderen solche Labels aufzudrücken. Die Wechselwirkungen, die Politik, Wirtschaft und Religion hier eingegangen sind, sind tatsächlich kompliziert und haben sich unschön ausgewirk, aber die (zugegeben eher wenigen) Muslime, die ich persönlich kenne sind eben nicht so, aber leiden unter dem Generalverdacht.
      Und da ich eben nicht nach Pegida beurteilt werden will, beurteile ich die auch nicht nach dem IS.

      Aber von PI werde ich mich bestimmt fern halten. Islamkritische Stimmen schön und gut, aber was man von da mitbekommt, dürfte man mehr mit aussortieren und abstrahieren beschäftigt sein, als echte Informationen zu bekommen.

      (Und ja, ich Penner habe ewig verpennt, zu antworten.)